Osteopathie (von griechisch osteon = Knochen und pathos = Leiden) bezeichnet zum einen eine Knochenkrankheit, zum anderen eine alternativmedizinische Behandlungsform. Um letztere geht es hier.
Die Osteopathie wurde vor 120 Jahren vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. Er suchte nach einer ganzheitlichen Therapieform, die ohne Medikamente auskommt. In der Osteopathie wird hauptsächlich mit den Händen diagnostiziert und therapiert.
Sie stützt sich vor allem auf drei Kernaussagen:
Gesundheit stellt in der Osteopathie ein Gleichgewicht aller Körpersysteme dar. Muskeln, Knochen und Gelenke einerseits und auf der anderen Seite die inneren Organe stehen in einem gegenseitigen Zusammenhang. Das Gleichgewicht zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen ist die Aufgabe der Osteopathie.
Osteopathie (griech. osteon, Knochen; pathos, Leiden) ist ein alternativmedizinisches Verfahren[1], das auf den amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828–1917) zurückgeht und überwiegend auf manuellen Diagnose- und Behandlungsschritten beruht. Still erkannte, dass Störungen und Bewegungseinschränkungen der Faszien und Gelenke auch Symptome an anderen Organen und Körperregionen auslösen. Durch geeignete Grifftechniken können Osteopathen daher auch Probleme wie z. B. Bluthochdruck und Kopfschmerzen behandeln.
Der Osteopath behandelt den Menschen als Einheit. In der täglichen Praxis gehen die verschiedenen Behandlungstechniken ineinander über, da sie individuell dem Behandlungsverlauf folgen. Eine osteopathische Behandlung folgt dem Diagnose- und Behandlungskonzept. Vor über 130 Jahren entdeckte der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still die Prinzipien der Osteopathie und begründete damit eine neue Medizin. Seit jener Zeit hat sich die Osteopathie kontinuierlich weiterentwickelt, in den USA, ebenso wie in Europa und anderen Teilen der Welt.
Der Ansatz der Osteopathie ist einfach: Leben zeigt sich in Form von Bewegung. Dort wo Bewegung verhindert wird, macht sich Krankheit breit. Die Osteopathie kennt alle kleinen und großen Bewegungen des menschlichen Körpers. Sie hilft Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu lösen.
Unser Körper ist ständig in Bewegung. Jede einzelne Struktur an ihm bewegt sich und führt dabei ihre ganz eigene Funktion aus. Die Osteopathie nutzt diesen Zusammenhang. Anhand der jeweiligen Bewegung erkennt ein Osteopath, ob eine Struktur auch richtig funktioniert.
Dabei betrachtet die Osteopathie den menschlichen Körper immer als untrennbare Einheit. Erst das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen ermöglichen dem Organismus als Ganzes zu funktionieren.
Heilen kann ein Osteopath nicht – genauso wenig wie ein Schulmediziner. Das vermögen nur die körpereigenen Selbstheilungskräfte des Patienten. Ihnen bestmöglich zu helfen ist die eigentliche Aufgabe der Osteopathie.
Benötigt ein Schulmediziner hierfür Apparate und Medikamente, so benutzt ein Osteopath vorwiegend seine Hände. Als feinfühlige und jahrelang geschulte Instrumente kann er mit ihnen Funktionsstörungen erkennen und osteopathisch behandeln.
Aufgrund ihres eigenen Ansatzes kann die Osteopathie bei zahlreichen Beschwerden oft wirksam helfen. Dennoch ist sie kein Allheilmittel, sondern eine die Schulmedizin ergänzende Form der Medizin.
Gesundheit ist kein Ziel, dass wir erreichen, sondern eine Art Gleichgewicht, das unser Körper halten will. Das ist gar nicht so einfach, denn unser Körper ist ständig inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt, die ihn aus diesem Gleichgewicht bringen. Solange unser Körper dieses Gleichgewicht halten kann, sprechen wir von Gesundheit. Geht dieses Gleichgewicht verloren, dann erkranken wir. Doch selbst wenn wir erkranken, gibt unser Körper nicht auf, sondern versucht, wieder gesund zu werden, also ein neues Gleichgewicht herzustellen.
Die Fähigkeit unseres Körpers, Gesundheit zu halten oder bei Erkrankung wiederzuerlangen, verdanken wir seinen Selbstheilungskräften. Diese zeigen sich auf vielfältige Weise, etwa wenn gerinnendes Blut eine Wunde verschließt, wenn Bakterien bei Entzündungen abgewehrt werden, wenn unser Körper nach einer Viruserkrankung gegen die gleiche Erkrankung immun wird oder wenn ein Knochen nach einem Bruch wieder zusammenwächst.
Meist entstehen Beschwerden oder Erkrankungen, weil eine Bewegungseinschränkung eine Struktur daran hindert, richtig zu funktionieren. Eine solche Funktionsstörung kann früher oder später sogar die Struktur schädigen. Daher wird ein Osteopath immer versuchen, Bewegungseinschränkungen zu lösen. Damit unterstützt er die Selbstheilungskräfte, die dann voll wirken können. Mehr kann ein Osteopath nicht tun. Heilen kann sich unser Körper nur selbst.
Anwendungen
In der Praxis hat sich die Osteopathie bei einer Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten bewährt, wo nicht allein, zumindest begleitend. Hierzu zählen
im Bereich des Bewegungsapparates (parietale Osteopathie): Gelenkprobleme, Beschwerden wie Hexenschuss, Ischias, Schleudertrauma, Verstauchung und andere Verletzungen
im internistischen Bereich (viszerale Osteopathie): Verdauungsstörungen (nicht bei Geschwüren und Tumoren), Sodbrennen, Organsenkung, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, funktionelle Herzbeschwerden
im Kopf (Hals-Nasen-Ohren-Bereich) und im nervlichem Bereich (Gehirn und Zentrales Nervensystem) (kraniosakrale Osteopathie): Kopfschmerzen, Migräne, Vegetative Dysregulation, Nasennebenhöhlenentzündung, Schwindel, Kiefergelenksproblematik (begleitend), Bissregulation (begleitend)
im inneren (Organe) Bereich (viszerale Osteopathie), Leber, Galle, Niere, Darm, Magen usw.
Der Osteopath verwendet unter Berücksichtigung der osteopathischen Prinzipien u.a. folgende Techniken:
- Strain/Counterstrain – positional release
- Muskel-Energie-Techniken (MET) Postisometrische Relaxation
- Faszien-Release-Techniken
- HVLA-Techniken („high velocity, low amplitude“, also kleine schnelle Bewegungen; Syn: Thrust, Impulstechnik, Manipulation)
- Viszerale Techniken (zur Behandlung u.a. von Gleitbewegungen innerer Organe, auch „viszerale Osteopathie“ genannt).
- Osteopathie im kranialen Bereich (Cranio-Sacral-Therapie). Diese Methode geht auf Stills Schüler W.G. Sutherland zurück, der das Konzept in den 1930ern und 1940ern entwickelte. Die Ausbildungsrichtlinien hierin und die offiziellen Arbeitshypothesen hierzu werden innerhalb der American Osteopathic Association (AOA) durch die Sutherland Cranial Teaching Foundation (SCTF) definiert